Das richtige Kissen!
Daunenkissen vs. Nackenstützkissen
Wie man sich bettet, so liegt man. Das ist wohl das bekannteste Zitat, was uns zum Thema Schlafen einfällt. Denn, was einerseits für die Wahl einer guten Matratze gilt, das trifft auch andererseits für die Auswahl des richtigen Kopfkissens zu, das enorm wichtig ist, für einen gesunden und erholsamen Schlaf. Und gesunden und erholsamen Schlaf brauchen wir alle. Ein gutes Kissen ist deshalb aktive Gesundheitsvorsorge!
Welches Kopfkissen ist das richtige für mich?
Das Angebot an Kopfkissen ist überaus vielfältig und für einen Leidgeplagten, der nicht regelmäßig auf der Suche nach neuen Kopfkissen ist, eigentlich unüberschaubar. Es gibt einfach zu Viele verschiedene Kissen und man kann man ohne den Rat eines Fachverkäufers nicht das Beste Kissen für sich finden.
Ist denn ein kleines Kissen besser als ein großes? Soll es eher hart oder weich sein, das Material aus Latex- oder Viscoschaum bestehen, Flocken oder Federnfüllung haben, aus Natur- oder Synthetikfaser sein, für Allergiker oder Naturliebhaber gedacht?
Auf welchem Kissen schlafen Sie?
Würde man eine Kundenbefragung durchführen zum Thema „auf welchem Kissen schlafen Sie?“, so würde man in den allermeisten Fällen als Antwort zu hören bekommen: „auf einem Feder- oder Daunenkissen halt“ „und zwar in der Größe 80 x 80 cm“. Der Klassiker! Vermutlich liegt das daran, dass die Standardbettwäsche in dieser Größe zu kaufen ist. Die Kissen passen schön in die Bezüge und es sieht dekorativ aus. Aus ergonomischer Sicht sind solche Kissen aber nicht zu empfehlen, besser sind schmalere in der Größe 40×80.
Gibt es das perfekte Kopfkissen und wie soll es aussehen?
Das perfekte Kopfkissen darf auf keinen Fall zu hart sein, sondern aus weichem und anschmiegsamen Material, z.B. Latex. Schon der empfindlichen Gesichtsmuskulatur zuliebe. Es muss den Nacken stützen und den Abstand zwischen Schulter und Halswirbelsäule ausfüllen. Die Halswirbelsäule darf dabei nicht abknicken. Deshalb wäre es ideal, wenn das Kissen in der Höhe variabel einstellbar ist, z.B. mit verschieden hohen Einlegeplatten. Ein falsch abgestimmtes Kopfkissen zur Matratze kann schlimme Folgen für die Halsmuskulatur haben.
Eine dauernd falsche Lagerung des Kopfes kann zu Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und Verspannungen im Schulterbereich führen.
Ganz wichtig: in der Seitenlage muss der Kopf so gestützt werden, dass die Wirbelsäule eine gerade Linie bildet vom Hals bis zum Becken. Ob man dennoch richtig liegt, kann nur eine weitere Person sehen.
Aus ergonomischer Sicht ist die Bauchlage die schlechteste Schlafposition. Reine Bauchschläfer sollten ihre Matratze überprüfen. Denn meistens schläft man deswegen auf dem Bauch, weil die Matratze zu hart ist. Wenn man sich die Bauchlage gar nicht abgewöhnen kann, sollte man ein flaches oder gar kein Kissen nehmen.
Tipps:
- Je breiter die Schultern, desto höher sollte das Kissen sein – je schmaler die Schultern, desto niedriger.
- Je härter die Matratze ist, desto höher sollte das Kissen sein. Je weicher sie ist, desto niedriger.
- Kissen, die mit Körner gefüllt sind, erfüllen keine guten Stützeigenschaften und sind bei Nackenproblemen gar nicht geeignet. Außerdem können die Geräusche stören.
- Auch Daunen bzw. Federn haben keine besonders gute Stützkraft, da der Kopf einfach nur einsinkt, eine Mulde verursacht, aber keinesfalls stützt. Außerdem sind Federn nicht allergiefreundlich.
- Synthetische Fasern sind eher allergikerfreundlich. Sie lassen sich gut waschen. Allerdings sollte man nicht an der Qualität sparen, minderwertige Fasern verklumpen beim Waschen schneller.
- Auch die Schlaftemperatur sollte bei der Anschaffung berücksichtigt werden. In besonders kalten Schlafzimmern können einige Materialien schwierig werden, weil sie sich nicht genug anpassen, zum Beispiel Materialien aus viscoelastischen Schäumen.
- Ein Kissen immer in Ruhe testen, am besten morgens, wenn man ausgeruht ist. Abends ist man so müde, dass man (fast) alle Modelle bequem findet.
- Man sollte sich im Fachgeschäft beraten lassen und alle Daten zur Matratze mitbringen. So findet man am besten das optimale Modell.
- Geduld ist wichtig: Ein neues Kissen kann anfangs ungewohnt sein, gerade wenn man von einem Daunen- auf ein Nackenstützkissen wechselt. In den ersten Tagen kann man sogar eine Art Muskelkater verspüren, 2-3 Wochen muss man einplanen, bis das neue Kissen optimal „passt“.